MOBILITY

Analyse und Modellierung des Verkehrsverhaltens der Bevölkerung in Genf

Vergrösserte Ansicht: Catch a Car (Source: Catch a Car AG)
Catch a Car (Source: Catch a Car AG)

Projektbeschreibung

Laufzeit

09.2017-12.2019

Auftraggeber

Catch a Car AG

Projektbearbeiter

Prof. Dr. Kay W. Axhausen, Thomas Schatzmann und Daniel Reck

Kurzfassung

Verschiedene Formen von „Geteilter Mobilität“ – insbesondere Carsharing – werden gemeinhin als vielversprechende Lösung angesehen, die Verkehrsprobleme im urbanen Raum (wie z.B. Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Landverbrauch, Unfälle) zu vermindern und zwar ohne grössere Einschränkungen für jeden einzelnen. Begünstigt durch neue Konsummuster, die eine Art gemeinsamer Nutzung voraussetzen, und neue Kommunikationsmöglichkeiten, die eine effiziente Organisation dieser Nutzung ermöglichen, ist 2008 ein neues Konzept, das free-floating Carsharing, auf den Markt getreten. Die Wirkung dieser immer grösser werdenden free-floating Systeme auf den gesamten Verkehr einer Stadt ist eine immer relevantere werdende Frage, die noch keine klare Antwort hat.

Erste Studien zu free-floating Car-Sharing – darunter insbesondere auch die bereits vom IVT durchgeführte erste wissenschaftliche Begleitstudie zu Catch a Car in Basel – haben bereits einige Erkenntnisse zu Nutzergruppen und Nutzungsmustern des Angebots geliefert. Zudem lassen sie leicht positive verkehrliche Wirkungen von free-floating Car-Sharing erwarten. Dennoch sind zahlreiche Fragen weiterhin offen: Die meisten Untersuchungen wurden recht kurz nach Einführung der jeweiligen Angebote durchgeführt und können daher noch keine Aussagen über die langfristigen Wirkungen treffen. Zudem zeigt sich eine starke geographische Variabilität der Ergebnisse, sodass es Untersuchungen in weiteren Städten bedarf, um den Effekt des Car-Sharing-Angebots von lokalen Einflüssen isolieren zu können.

Nachdem Catch a Car inzwischen auch nach Genf expandiert ist, bietet sich die Möglichkeit, die Wirkungen des Angebots in einer zweiten Schweizer Stadt zu untersuchen. Zu diesem Zweck wird eine mehrteilige Befragung einer Stichprobe der Verkehrsteilnehmer in Genf durchgeführt. Dabei besteht der erste Teil aus einem Fragebogen mit allgemeinen Fragen zur Person und zum Mobilitätsverhalten, der zweite Teil beinhaltet das Aufzeichnen und Auswerten der täglichen Wege der Teilnehmer mittels einer Smartphone App (GPS-Tracking). Auf diese Weise entsteht ein Mobilitätstagebuch mit herausragender Genauigkeit. Beide Elemente sollen ein Jahr, bzw. drei Jahre später mit möglichst derselben Versuchsgruppe wiederholt werden. Zudem werden interessierte Teilnehmer eingeladen, an einem Stated-Choice-Experiment teilzunehmen, um die Marktposition von free-floating Car-Sharing besser zu verstehen.

Publikationen

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